Zur Ausrichtung des Abcampens
hatten unsere Reisepaten Erhard und Anne eine Grenzlandtour vom 3.- 6.10.2019
geplant. Bereits am 2.10. spätnachmittags
trafen dann 4 Wohnmobile in Hückelhoven am Besucherbergwerk „Schacht 3“, der
ehemaligen Zeche Sophia-Jacoba, ein.
Am Donnerstagmorgen wanderten
wir auf die Millicher Halde. Über einen Waldweg und eine Treppenanlage „die
Himmelstreppe“ mit ihren 400 Stufen ging es auf eine 11 m hohe über dem
Haldenplateau schwebende Aussichtsplattform. Hier bot sich uns eine tolle
Aussicht über Natur und Umgebung.
Um 14.oo Uhr ging es dann ins
Besucherbergwerk Schacht 3, wo „das Team vom Schacht“ uns an einem schön
gedeckten Tisch eine Erbsensuppe servierte. Herr Stab, ein früherer
Mitarbeiter, zeigte uns dann das Maschinenhaus, die Schachthalle und den 2007
nachgebauten überirdischen 70 m langen Barbarastollen. Das Steinkohlebergwerk Sophia-Jacoba
hat von 1907 – 1997 der Region den industriellen Aufschwung gebracht. Nach der
Stilllegung haben namhafte Leute einen Förderverein gegründet, der heute über
1000 Mitglieder hat.
Danach gab es bei einem
Stadtbummel einen riesigen Eisbecher und da der Abend recht mild war, haben wir
noch lange in gemütlicher Runde zwischen unseren Wohnmobilen gesessen.
Freitagmorgen haben uns
Dieter und Erhard mit ihren PKW's nach Geilenkirchen-Immendorf zum Museum
„historisches Klassenzimmer“ gefahren. Das Klassenzimmer befindet sich in einer
noch besuchten Grundschule. 1988 wurde auf eine Initiative hin altes
ausgemustertes Schulmaterial wie Tische, Bänke, Schiefertafeln, Zeugnisse,
Klassenfotos, ein kleiner Holzofen, ein Pult usw. gesammelt und liebevoll zu
einem perfekten Klassenzimmer eingerichtet. Herr Rudolf Müller, der 1.
Vorsitzende des Vereins, früherer Rektor der Schule und Schwager von Erhard,
gestaltete mit uns eine Schulstunde in der damaligen Form und jeder von uns saß
brav in der Bank vor einer Schiefertafel mit Tafellappen, Griffel und Schwämmchen.
Er erzählte uns von den damaligen Unterrichtszielen wie Gehorsam, Fleiß,
Ordnung und Sauberkeit. Es gab damals Strafen wie Ruten- und Stockschläge,
Eckestehen und Nachsitzen, die uns teilweise noch bekannt vorkamen.
Nach der anstrengenden
Unterrichtsstunde sind wir ins gegenüberliegende Landcafé Haus Immendorf
gezogen und haben uns am Buffet „Bergische Kaffeetafel“ bedient.
Am späten Nachmittag fuhren
wir mit den Wohnmobilen nach Waldfeucht. Dort konnten wir uns an die ehemalige
Werkstatt von Erhard stellen und einen schönen Raum benutzen, wovon wir
natürlich auch Gebrauch machten.
Am Samstag ging es dann per
Rad oder PKW zum Westzipfel, dem westlichsten Punkt Deutschlands. Er liegt
mitten im Rodebach. Er ist markiert auf einem „Balkon“ über dem Bach und
während wir dort in den Niederlanden saßen, baumelten unsere Beine in
Deutschland.
Nach unserer Rückkehr hatten
Anne und Erhard schon alles für eine Bohnensuppe besorgt und ein Dreibein mit
Kessel aufgestellt. Es wurde gemeinsam geschält und geschnippelt und dann wurde
die Suppe mit reichlich Fleischeinlage über dem offenen Feuer gekocht. Sie war
superlecker und der Topf war später leer.
Zwischenzeitlich hatten
unsere Paten noch einen Casting-Wettkampf (trockenangeln) vorbereitet. Jeder musste
mit einer Angel, an der sich ein kleines Gewicht befand, 6x in verschieden
weite Kreise treffen. Hubert hatte mit unglaublichen zwei Treffern den
Ehrenpreis, ein Fischkochbuch, gewonnen.
Sonntag nach dem gemeinsamen
Frühstück hieß es dann wieder Abschied nehmen.
Wir bedanken uns ganz
herzlich bei Anne und Erhard für die schöne Tour und die perfekte Organisation.
Wir waren eine tolle harmonische Truppe!!
13.-26.09.2019
Schlössertour, Frankreich
Bericht von Monika P.
Zu einer
Schlössertour an der Loire luden Claudia und Karl ein. Hierzu hatten sie schon
im Vorfeld eine ausführliche Route mit Streckenabschnitten, Angaben zu
möglichen Stellplätzen und geplanten Aktivitäten mit voraussichtlichen Kosten,
ausgearbeitet.
Die Tour
bot für einige Clubmitglieder die Möglichkeit etwas früher zu starten, um vorab
noch einige Ziele der Bretagne anzufahren. Und so ging es für 3 Wohnmobile
schon am 1.9. von Klüsserath an der Mosel zum Mont Saint Michel und St. Malo,
über die imposante Küstenstadt Quiberon weiter zu einer Schifffahrt rund um die
Inseln im Golf de Morbihan sowie Stadtbesichtigung von Vannes, bis nach St.
Nazaire an der Loiremündung. Von hier aus dann, entlang der Loire, zum
Treffpunkt Dampierre sur Loire in Saumur; derweil die anderen 3 Albatroseinheiten und 1 Gastmobil über
Trier, Verdun, Paucourt zum Stellplatz anreisten.
Neben dem
sonnigen Wetter hatten unsere Reisepaten Pastis im Gepäck um auf das Wiedersehen
und eine schöne Tour anzustoßen. „A votre sanitär“ hieß es noch oft auf dem
sich anschließenden Grillabend.
Die
Geschichte, sowie die Gegenwart der Region Saumur ist von Marguerite d‘Anjou
bis heute vom Weinanbau und der Loire beeinflusst worden. In der Zeit der
Renaissance wurden aus dem hiesigen Tuffstein, der bis heute dazu beiträgt dem
Wein seinen einzigartigen Geschmack zu verleihen, die prachtvollsten Schlösser
erbaut.
Wir
starteten mit den Rädern zum Schloss
Saumur, welches uns eine hübsche Französin in englischer Sprache, anhand
einiger Schlüsseldaten zur Geschichte erklärte. Erhaben auf einem Felsplateau
finden sich nur noch einige Spuren des Festungsschlosses, welches ursprünglich um
eine Benediktinerabtei erbaut wurde. Die Herzöge von Anjou, darunter König René,
lassen die alte Festung zu einem Palast umbauen. Es wird nach dessen Tod die
Residenz der Gouverneure der Stadt und nach Beschluss Napoleons I. zum
staatlichen Gefängnis umfunktioniert. Während der Restauration wird es dem
Verteidigungsministerium unterstellt und dient als Waffen- und Munitionsdepot.
1906 wird das Schloss von der Stadt gekauft und dient heute als städtisches
Museum. Im Anschluss ging es hinunter zu einem Rundgang durch die historische
Altstadt, wo auch eine kleine Stärkung nicht fehlte. Am Stellplatz angekommen
fühlten wir uns noch fit genug uns dem wohl bekanntesten Zeitvertreib der
Franzosen zu widmen, dem Boule-Spiel.
Auf dem
Weg zu unserem nächsten Übernachtungsplatz (Montreuil Bellay) lag ein
außergewöhnliches Besichtigungsziel für eine Schlössertour. Die Cathédrales troglos des perrières. Es
erwartete uns eine Zeitreise durch die geheimnisvolle Geschichte der „Faluns“,
ein Gesteinvorkommen das über 10 Millionen Jahre Schicht für Schicht aufgrund
der Gezeiten aus dem Muschelsand einer Unterwasserdüne entstand. Zwischen dem
18. Und 20. Jahrhundert wurde dieses Gestein von Bauern und Steinbrucharbeitern
mühevoll, und dennoch behutsam und mit Feingefühl, abgebaut, um daraus Blöcke,
unter anderem für den Bau von Schlössern, herzustellen. Ein Gang durch die vom
Abbau entstandenen Höhlen lässt uns einfach nur staunen. Nach Ankunft in
Montreuil Bellay blieb noch genügend Zeit den Ort zu besichtigen oder eine
kleine Ruhepause einzulegen. Leider war der Wind zu stark um die Grills
anzuheizen. Die Sonne dagegen war genügend stark uns ein schattiges Plätzchen
zum klönen und albern suchen zu lassen. Nach einer kostenfreien und ruhigen
Nacht gab es wieder einen Sonnentag zum weiter reisen.
Die Schlossanlage in Brézé zeigt sich im
Stil der Renaissance und besitzt eine noch gut erhaltene Zugbrücke aus dem
Mittelalter. Da die heutigen Besitzer, Familie Colbert, das Schloss als Weingut
betreiben und bewohnen, ist nur ein Teil der Höhlenunterkellerung, die als
größte unterirdische Festung Europas gilt, für Besucher geöffnet. Von den
Trockengräben aus gelangt man zu dem, durch den Abbau des Tuffsteins
entstandenen, imposanten Höhlensystem. Es wird seit dem 16. Jhd. für
Wirtschaftsräume genutzt. So findet man dort unter anderem eine Bäckerei,
Seidenraupenzuchträume, Kelterhaus und Weinkeller. Wie wichtig den Besitzern
die Privatsphäre ist zeigte sich an dem Verbot auf dem groß angelegten
Schlossparkplatz zu übernachten. So fuhren wir direkt weiter nach Fontevraud-l‘Abbaye
und besetzten dort einen kleinen KN-Stellplatz in der Nähe des Centre Ville,
welches schnell angeschaut war. Leider klappte es nicht mit einem Sundowner in
einem Café. Ob es an uns oder der Bedienung lag hat sich uns nicht erschlossen.
Wie gut das wir für solche Momente unseren eigenen Hausstand dabei haben und
kurzerhand unsere eigene Location aufbauen können.
Sich von
Susi durch die Abtei Fontevraud führen
zu lassen war schon ein besonderes Highlight! Sie hat es geschafft 14
Albatrossen fast 2 Stunden lang ihr umfangreiches Wissen in einer Art zu
vermitteln, und dabei nicht vergessen Fragen an der richtigen Stelle zu
beantworten, ohne dass es irgendwem langweilig wurde. Von Bedeutung ist, dass
diese königliche Abtei ein gemischtes Kloster war. Es gilt als das größte
klösterliche Gebäude Europas und wurde auf einem 14 Hektar großen Gelände
erbaut. Eine Vorrangstellung erhielten Frauen die aus allen Volksschichten
kamen und sich, entsprechend ihrer Herkunft, in 3 Klöster aufteilten. Ebenso
teilten sich dadurch auch die Aufgabenbereiche. So verwundert es nicht, dass 7
Jahrhunderte lang, dem Willen des Gründers Robert von Arbrissel entsprechend,
36 Äbtissinnen an der Spitze des Ordens aufeinander folgten. All das, auf dem
Rundgang durch den Kreuzgang zur Abteikirche mit seinem Chor, Langhaus und
Kreuzschiff sowie der baulichen Veränderungen unter Napoleon, Gehörte hier
wiederzugeben, würde den Rahmen des Berichtes sprengen. Jedoch ist eine
Anmerkung zu den Gebeinen Richard Löwenherz noch von Bedeutung. In königlichen
Familien war es üblich zu Lebzeiten darüber zu entscheiden an welchen
Grabstätten man beigesetzt wird. So ist in der Abtei Fontevraud wohl der Körper
Richard Löwenherz‘ begraben, sein Herz aber in der Kathedrale von Rouen.
Nach der
Besichtigung ziehen wir weiter nach Azay-le-Rideau und richten uns dort auf dem
Stellplatz ein. Da am bevorstehenden Wochenende Tag des offenen Denkmahls ist
und das Wetter ein bisschen schwächeln soll, wird der geplante freie Tag am
Montag kurzerhand auf den Sonntag verlegt. Wiedererwarten hielten sich, wegen
des freien Eintritts, die Besucherzahlen für das Schloss Rideau in einem überschaubaren Rahmen. Apropos freier
Eintritt: Wir wissen jetzt, dass Menschen mit Handicape unter Vorlage des
Ausweises kostenfrei sind, und stellenweise die Begleitperson eine Ermäßigung
erhält.
Das
Schloss wird als eine der schönsten Renaissance-Architekturen des Loire-Tals bezeichnet.
Dies ist sicher den verschiedenen Besitzern geschuldet die es wertgeschätzt und
perfektioniert haben. Es verbindet die französische Baukunst harmonisch mit
italienischen und flämischen Einflüssen. In den Innenräumen haben das
Treppenhaus und die Küche ihr ursprüngliches Aussehen bewahrt. Die übrigen
Räume sind mit Möbeln, Gemälden und Wandteppichen eingerichtet und stellen die luxuriöse und wohnliche
Atmosphäre des Schlosses im 18. Und 19. Jhd. nach. Ein zur Renaissance sehr
beliebtes Thema war die Geschichte von Psyche welche im gleichnamigen Zimmer in
5 Szenen anschaulich dargestellt wird. Auch das Renaissance Zimmer stellt einen
vollwertigen Lebensbereich dieser Zeit dar in dem man schläft, speist, arbeitet
und empfängt. Ein Symbol der Lebensart des Großbürgertums war der Billardtisch
der in keinem Haus fehlen durfte und als Saal eine Einheit mit dem Salon
bildete, die der Unterhaltung und Gesellschaft von Freunden vorbehalten war.
Der Billardsaal und der aus Eichenholz bestehende original Dachstuhl hatte es
den Männern besonders angetan und sorgte noch für einigen Gesprächsstoff. Nach
so viel Input flanierten wir im Anschluss durch den Schlossgarten, der über
einen sehr alten Baumbestand verfügt. Im kleinen Stadtkern fand sich schnell
ein Platz für eine kleine Erfrischung die wir dann am Wohnmobil mit einem
Grillabend fortführten.
Trotz der
Schlechtwetterprognose schafften wir es Peters Geburtstag am Sonntag zu feiern.
Neben den Glückwünschen und kleinen Geschenken gab es am Nachmittag Dampfnudeln
mit Vanillesoße und anschließend ein Boule Turnier. Da die Mannschaften fast
jeden Punkt einzeln erkämpften und daher langsam schwächelten wurde das
Finalmatch verschoben. Dafür gab uns Peter in gemütlicher Runde zum Ausklang
seines Geburtstages einen aus.
Als
nächste Aktion standen die Schlossgärten
Villandry auf dem Programm. Das Schloss selbst ist das letzte der großen
Schlösser, die während der Renaissance am Ufer der Loire errichtet wurden. Der
traditionelle Garten wurde im 19. Jhd. zerstört, um Platz für einen englischen
Park zu schaffen. Als das Schloss 1906 in den Besitz von Joachim Carvallo
überging widmete er sich zuerst der Restaurierung des Schlosses und ließ danach
seinem Wunsch, die Renaissancegärten wieder herzustellen, Taten folgen. Das
Ergebnis dieses Gesamtkunstwerk aus Architektur und Gartenkunst ist einmalig in
Europa. In voller Herbstblüte standen die streng angeordneten und auch
verspielten Gartenszenen, welche im März und Juni nach sorgsam ausgeklügelten
Plänen, die auf eine harmonische Farb- und Formgebung achten, bepflanzt werden.
Außer Acht lassen darf man auch nicht, dass die Gärten einer konstanten und
anspruchsvollen Pflege bedürfen. So brauchen die 1000 Linden auf dem Anwesen
jeden Winter einen Dreimonatsschnitt und alle Buchsbäume, die es zusammen auf
eine Gesamtlänge von 52 km bringen, müssen sogar jährlich zwischen April und
Oktober beschnitten werden. Nachdem wir dem, vor Besucherhänden geschützten,
reifen Obst und Gemüse wiederstehen mussten, verführte der Weg zum Stellplatz
nach Saint-George-sur-Cher noch Einige zum Einkauf.
Schnell
breiteten wir uns auf dem, sogar mit Strom und Wasser inclusive, KN-Platz aus.
Mit Aussicht auf eine weitere Nussecke aus Sybilles Backstube reihten sich die
Tische flott aneinander. Als dann noch ein großes Wohnmobil aus unserer Gegend
den Platz anfuhr erweiterte sich die Runde um Markus und Tina. Unter dem Schutz
der Markise ließ es sich trotz einiger Regentropfen noch weit nach
Sonnenuntergang aushalten.
Der Regen
verstärkte sich in der Nacht und heftige Regenschauer hielten sich auch morgens
noch hartnäckig. Also wurde unsere geplante Radtour zum Schloss kurzerhand in
einen Shuttleservice, bestehend aus Rainers 2- , Dieters 4- und Karls 8-Sitzer,
umorganisiert. So kamen wir alle trocken am Schloss Chenonceau an.
Mit 800
tausend Besuchern jährlich ist es das, nach Versailles, meistbesuchte Schloss
Frankreichs. Obschon es im Stil der Renaissance erbaut wurde hat es doch einen
besonderen Charakter. Für den Bau des Schlosses über den Cher musste die
ursprüngliche Burg und eine befestigte Mühle, auf deren Pfeilern es aufgebaut
ist, zerstört werden. Nur der im Renaissancestil umgebaute Burgfried und die
umgebenen Wassergräben blieben aus dem Plan für ein mittelalterliches Schloss
erhalten. Da es über Jahrhunderte hinweg ausschließlich von Damen bewohnt und
gestaltet wurde erhielt es den Beinamen „Damenschloss“. Im gesamten Schloss
trifft man auf die Historie und Sammlungen namhafter Bewohnerinnen wie
Katharina von Medici, Louise von Lothringen oder Simonne Menier die, während
des 1. Weltkrieg als Oberschwester das in dem Schloss installierte Krankenhaus
leitete indem 2000 Verletzte bis 1918 gepflegt wurden. Durch ihren Mut wurde sie
auch zu einer aktiven Widerstandskämpferin im 2. Weltkrieg.
Nach
unserer Besichtigung stellte sich der Regen ein und die Sonne schaffte es durch
den wolkigen Himmel zu blinzeln. Da unser Finalmatch des Boule Turnier noch
ausstand und der Platz sowie das Wetter sich hervorragend dafür eignete
beschlossen wir noch eine Übernachtung anzuhängen. Was bei dem kostenfreien
Rundumservice nicht schwerfiel. Mit viel Spaß und unter den fachkundigen Augen
einiger Franzosen, die ab und an einen Likedaumen zeigten, spielten wir die
Sieger des Turniers aus. Auf den 3. Platz schaffte es Rainer mit Monika und
Helga. Platz 2 belegten Edelgard und Udo. Den Wanderpokal des Platz 1 erkämpfte
ich mir mit Dieter. Natürlich waren wir gefühlt am Ende alle Sieger und
schenkten uns gegenseitig ein Gläschen besten „Chateau son Migrän“ ein, spülten
gleich ein Likörchen hinterher und fühlten uns wie Gott in Frankreich!!
Der
Höhepunkt der geschichtlichen Schlösserzeitreise war zweifelsfrei das Schloss Chambord. Es wurde als Stätte
des Vergnügens und zum Ruhm des Königs zu Beginn der französischen Renaissance
durch König Franz I. errichtet, und ist heute als absolut einzigartiges und
geniales Bauwerk des UNESCO-Weltkultuerbes bekannt. Durch seine Architektur, in
der zahlreiche Einflüsse von Leonardo da Vinci zu finden sind, hat es in der
Welt jenen Stellenwert erhalten, den die Mona Lisa im Bereich der Malkunst
einnimmt. Die Französische Republik erwarb das gesamte Anwesen im Jahr 1930.
Seither steht es unter Schutzherrschaft des französischen Präsidenten. Das
Schloss erkundete jeder in seiner Weise. Eine besondere Faszination für alle
war die doppelläufige Treppe. Sie besteht aus zwei identischen Treppenläufen,
die sich rund um einen hohlen und durchbrochenen Zentralteil winden. Wenn zwei Personen
jeweils einem Treppenlauf nach oben oder unten folgen können sie sich durch die
Öffnungen sehen ohne sich jedoch zu begegnen. Grandios war auch der
Panoramaausblick den man auf den Terrassen, die sich am Ende der großen Treppe
auf der Spitze des Bergfrieds befinden, hat. Von dort hat man ebenfalls einen
Ausblick auf die unzähligen Kamine, Dachfenster und Treppentürmchen, die auf den
Dächern des Schlosses emporragen und ihm seine einzigartige Silhouette
verleihen. Inmitten dieser Anlage steht der spektakuläre Laternenturm, auf
dessen Spitze die königliche Lilienblüte „Fleur de Lys“ in den Himmel ragt. Das
Anwesen in seinen heutigen Grenzen ist seit dem 17. Jhd. von einer 32 km langen
Mauer umgeben und verfügt sogar über einen Wohnmobilstellplatz, den wir für
unseren letzten Abend und Nacht nutzten.
Geschützt
unter der Markise gab es eine letzte Plauschrunde bei der schon ein wenig
Abschiedsstimmung aufkam. Mit einem letzten Gruppenfoto und einer Dankrede von
Dieter an die Paten für ihre umsichtige und rücksichtsvolle Art diese Tour
geleitet zu haben, sowie an die lieben Albatrosse und Gäste, die allesamt durch
ihr Mittun zu einer schönen gemeinsamen Zeit beigetragen haben, endete hier die
Tour.
merci – au revoir - bon voyage - à bientôt
26.-28.07.2019
Köln
Bericht von Claudia
Eine Tour nach Köln wurde schon so lange angedacht, nun fand
sie endlich statt.
Zunächst sollte die Führung „Köln von unten“ das Programm
bestimmen, doch diese Tour konnte aus div. Gründen zu diesem Zeitpunkt nicht durchgeführt werden. Doch für
unsere Reisepaten Monika und Dieter kein Problem, den 7 Albatros- und 2 Gast-Mobilen
ein tolles Alternativprogramm zu organisieren.
Treffpunkt war der Reisemobilhafen in Köln-Riehl, der über
eine ausgewiesene Strecke auch ohne Umweltplakette anzusteuern ist. Als Karl
und ich am Freitagnachmittag auf den Platz fuhren, war der von unseren Gästen
Sibille und Toni selbstgemachte Mandel-Hefezopf schon so gut wie verputzt. Man
machte es sich schon mal auf der Wiese hinter den Mobilen mit Blick auf den
Rhein gemütlich, bevor es dann gemeinsam mit der S-Bahn rüber auf die andere
Rheinseite, die schäl Sick, ging. Auf dem „Triangel“ befindet sich auf 103 m
eine Aussichtsplattform mit einem tollen Ausblick auf das gegenüberliegende
Wahrzeichen, den Dom. Ebenso beeindruckend, der Blick auf die Lanxessarena, das
Siebengebirge und die Eifel. Im Deutzer Brauhaus auf der anderen Straßenseite
hatte Monika für uns einen Tisch im Biergarten reserviert, wo es auch bei ein
paar Regentropfen unter den Sonnenschirmen, ganz gemütlich war. Neben dem
Kölsch konnten wir weitere kölsche Spezialitäten, wie „Himmel un Äd“ oder „ne
halve Hahn“ probieren. Nach der Rückfahrt ließen wir den Freitagabend noch
hinter den Mobilen ausklingen.
Nach dem Frühstück am Samstag fuhren wir wieder mit der
S-Bahn in die City. In der Nähe des Neumarktes befindet sich das Rautenstrauch-Joest-Museum,
wo wir an einer sehr fachkundigen Führung zum Thema „Kulturen der Welt“ teilnahmen.
Ebenso wurde uns sehr viel zum Thema Afrikareisen der Herren Joest und von Oppenheim
erzählt. Es gab noch eine Sonderausstellung zu sehen „geschenkt! Die Gabe der
Diplomatie“. Rund 30 Exponate, mit einer rosa Schleife verziert, waren
Gastgeschenke, die bei hohen Staatsbesuchen überreicht oder empfangen wurden. Viele
Geschenke stammen aus der Zeit der Bundespräsidenten Scheel und Carstens bei ihren
Afrikareisen.
Im Anschluss hatten wir Zeit zum Shoppen, Bummeln oder
Einkehren, bis dass wir uns am Dom wieder trafen. Denn es gab noch eine
Stadtführung op Kölsch. Unser Guide Günther (vorne mit „J“ und hinten mit „A“,
also Jünta!) hatte uns echt tolle Anekdötschen zu Köln erzählt. Inzwischen
hatte es leider auch angefangen zu regnen. Aber Jünta kennt halt nicht nur
kölsche Geschichten, sondern auch überdachte Durchgänge, wo wir weitestgehend
trocken stehen konnten. Vorbei ging es am Heinzelmännchenbrunnen, an den
Skulpturen Tünnes und Schäl, dem Tierbrunnen (eins der kleinsten Denkmäler
Kölns) bis zum Fischmarkt.
Für den Sonntag hatte Monika noch ein weiteres Highlight für
uns parat. Mit der Seilbahn ging es wieder rüber auf die andere Rheinseite. Von
dort ging es zu Fuß zum Tanzbrunnen – zum Fischmarkt, wo sich schon mal über 20.000
Menschen tummeln und lecker genießen.
Wieder am Stellplatz angekommen, hieß es auch schon wieder Abschied
nehmen. Schon wieder ist eine schöne Tour beendet. Ganz lieben Dank an die
Reisepaten Monika und Dieter.